BMW Werk Steyr

Elektro-Kompetenz bei BMW

11.06.2024

 
Das BMW-Entwicklungszentrum Steyr investiert in Anlagen und Forschungskooperationen zur Prüfung der elektromagnetische Verträglichkeit.
Ein BMW i7 beim Test in der EMV Absorberhalle.
Ein BMW i7 beim Test in der EMV Absorberhalle.

Die Ausfallsicherheit für elektronische Systeme ist ein zentrales Thema bei der Weiterentwicklung der E-Mobilität. In den Fahrzeugen ist der Anteil der elektrischen und elektronischen Baugruppen in den letzten Jahren explosionsartig gestiegen. Gerade bei E-Fahrzeugen kommen elektromagnetische Felder in einem Ausmaß in den Fokus der Entwicklungsingenieure, die es bei bisherigen Fahrzeugen nicht gab. Neben den Antriebskomponenten wie Batterie, E-Motor oder dem Inverter sind im Fahrzeug noch weitere Systeme an das Hochvolt-Bordnetz angeschlossen, wie etwa Lenkung, Klimaanlage oder Onboard-Ladegeräte. Die dabei erzeugten Störfelder können andere elektronische Systeme beeinträchtigen, etwa jene zur Fahrerassistenz oder den Radio- und Telefonempfang.

Störungen verhindern

Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) stellt sicher, dass all diese Systeme störungsfrei und sicher funktionieren, ohne sich gegenseitig zu beeinträchtigen. Dazu wird nun auch im Entwicklungszentrum im BMW Group Werk Steyr intensiv geforscht. „Was im Bereich des Verbrennungsmotors die Emissionstechnik war, ist beim Elektroantrieb die Elektromagnetische Verträglichkeit. Wir erweitern dazu unsere Kompetenzen massiv, investieren in neue Prüfeinrichtungen und setzen auch auf Forschungskooperationen“, so der Leiter des Entwicklungszentrums Josef Honeder. Aktuell wird im Entwicklungszentrum eine Absorberkammer errichtet. Hier werden Elektroantriebe starken elektromagnetischen Feldern ausgesetzt, um ihre Wechselwirkung mit der Umwelt zu prüfen und sie umfassend abzusichern. Die Fertigstellung des aufwändigen Baus ist für Ende 2025 geplant. Parallel forscht das BMW Group Werk Steyr als Unternehmenspartner im kürzlich eröffneten „Christian Doppler Labor für elektromagnetisch verträgliche robuste elektronische Systeme“ am Institut für Elektronik der TU Graz mit einem Team um Laborleiter Jan Hansen mittels KI daran, elektronische Fahrzeugantriebe in unterschiedlichsten Umgebungen zu optimieren.

Know-how aus Österreich

Im BMW Entwicklungszentrum Steyr forschen 700 Beschäftigte an den Antrieben der Zukunft. „Aktuell arbeitet bereits der größte Teil unseres Teams an Elektromobilitäts-Themen, wie zum Beispiel an Hochleistungs-E-Antrieben für die künftigen Fahrzeuge der BMW Group. Daneben verantworten wir auch das Wärmemanagement für alle neuen Elektrofahrzeuge der BMW Group, die Entwicklung von Invertern oder Applikationen für das Fahrverhalten,“ so Josef Honeder. Auch die Forschung und Entwicklung zur Aufrechterhaltung der Innovationskraft im Bereich der Dieselantriebe bleibt nach wie vor eine der Kernaufgaben des Entwicklungszentrums. In 2023 hat die BMW Group 24 neue Fahrzeuge auf den Markt gebracht. An über 60 % dieser Anläufe war die Mannschaft des Entwicklungszentrums beteiligt. Neben effizienten Verbrennungsmotoren werden in Steyr künftig auch Elektroantriebe für die neuen Fahrzeuge der BMW Group gebaut. Die Vorserienproduktion startet bereits im Sommer dieses Jahres, die Serienproduktion wird 2025 beginnen. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren.